Netzwerk Pflanzensammlungen |
Egal, ob es sich um Pflanzen aus der Natur oder um gezüchtete Hybriden handelt, fast jeder Garten wird im Laufe der Jahrzehnte immer mal umgestaltet und manche Pflanze landet dann auf dem Kompost, andere Pflanzen sterben ab oder werden aus anderen Gründen zerstört. Oft kommt es auch vor, dass Gartenbesitzer und passionierte Pflanzensammler selbst nicht mehr können und niemanden finden, der ihr Werk fortführt. Sehr häufig werden solche Gärten nach dem Tod des Besitzers dann schon mal der Verwilderung überlassen, gar gerodet oder müssen einem Hausbau weichen und werden damit baggerweise abtransportiert. Aufgrund dieser "natürlichen" Reduktion sterben vor allem Pflanzen, welche nicht, oder nicht mehr, in der Natur oder im Handel vorkommen, unmerklich aus. Dies fällt immer erst dann auf, wenn jemand sich sehr intensiv auf die Suche nach genau dieser Pflanze macht. Die Idee hinter dem Netzwerk Pflanzensammlungen: Es soll ggf. öffentliche Sammlungen geben, deren Träger als Kooperationspartner zur Organisation des Netzwerkes verbunden sind und sogenannte "Nationale Sammlungen" halten. Jeder private Pflanzensammler kann seine Pflanzensammlung auf freiwilliger Basis an einer zentralen Stelle eintragen lassen. Es werden daraus keinerlei Verpflichtungen erwachsen. Es gibt auch keine Absicht, die Herkunft der vorhandenen Pflanzen zu hinterfragen. Damit die daraus resultierende Datenbank auch relativ aktuell gehalten werden kann, sollte nach Möglichkeit einmal im Jahr eine aktualisierte Liste mit Änderungsvermerken eingereicht werden. Dies wird für die Kooperationspartner wohl zum Pflichtenheft gehören, kann von privaten Pflanzensammlern jedoch kaum geleistet und lediglich auf freiwilliger Basis erwartet werden. Nach Möglichkeit sollten Pflanzen, welche nur in einer bekannten Anlage vorkommen, z.B. mittels Pflanzentausch auf andere Anlagen verteilt werden. Sollte in einer Anlage eine Pflanze absterben, kann sie so recht einfach wiederbeschafft werden; was mit Pflanzen, insbesondere mit züchterisch bearbeiteten Hybriden, welche sich nicht mehr im Handel befinden, sonst so gut wie unmöglich ist. Es sollte eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, wohin sich jeder wenden kann, wenn sein Garten vor der Auflösung oder Zerstörung steht, oder Kenntnis über einen solchen Garten hat. Mit Hilfe der neuen Medien Internet und Email kann eine solche Information innert Stunden soweit verteilt werden, dass sich innerhalb kürzester Zeit genügend Interessenten anfinden, die sich zur Pflanzenrettung aus einem solchen Garten bereit finden. Bei all dem oben Geschildertem handelt es sich jedoch im Moment nur um Absichten und Pläne, die sicherlich noch einiges an Zeit benötigen werden, um voll funktionsfähig ins Leben gerufen werden zu können Die treibenden Kräfte hinter der Absicht zum Netzwerk Pflanzensammlungen sind im Moment die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mit dem Informationssystem Genres.
Aktuelle Info / 23.10.2011 Zwischenzeitlich wurde die BundesArbeitsgemeinschaft Pflanzen-Sammlungen (BAPS) sowie eine projektbegleitenden Arbeitsgruppe gegründet, in der auch ich Mitglied bin. Anstehende Arbeiten:
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